Bedeutung Nachversicherungsgarantie

Was bedeutet Nachversicherungsgarantie in der BU?

Was versteht man unter dem Begriff „Nachversicherungsgarantie“ und welche Vorteile habe ich, wenn mein Berufsunfähigkeitsversicherungsvertrag dieses Vertragsmerkmal aufweist?

Die Nachversicherungsgarantie soll Ihnen als Berufstätiger die Möglichkeit geben, auch während der Versicherungsdauer Ihren Berufsunfähigkeitsschutz zu erweitern.

Das Bemerkenswerte daran ist, dass die Erhöhung Ihres Versicherungsschutzes ohne eine erneute Gesundheitsprüfung erfolgt. Dabei stützt sich die Nachversicherungsgarantie auf das Eintreten von bestimmten Ereignissen, die Ihren finanziellen Bedarf erhöhen und dadurch auch abgesichert werden sollten.

Beim Eintritt dieser Ereignisse während der Vertragsdauer können Sie im Rahmen der Nachversicherung Ihren Versicherungsschutz erhöhen:

  • bei der erstmaligen Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit nach Abschluss Ihrer Ausbildung
  • bei Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit
  • bei Eheschließung
  • bei der Geburt eines Kindes oder bei Adoption
  • bei Erwerb von Immobilieneigentum

Die Nachversicherungsgarantie ist vor allem wichtig, wenn veränderte Gesundheitsverhältnisse oder die zwischenzeitliche Ausübung eines für den Versicherer als riskanter einzustufenden Berufs dazu führen, dass eine Erhöhung des Versicherungsschutzes ausgeschlossen ist.

Weitere Vorteile der Nachversicherungsgarante

Die Nachversicherungsgarantie besitzt den grossen Vorteil, zu bestimmten Anlässen Ihren Versicherungsschutz zu erhöhen, um diesen an Ihre veränderten Lebensumstände anzupassen.

Das Besondere daran ist, dass keinerlei Risikoprüfung vorgenommen wird. Das gilt auch dann, wenn Ihre gesundheitlichen Verhältnisse sich verschlechtert haben oder Sie zwischenzeitlich einen für die Versicherung riskanteren Beruf ausüben und dadurch eigentlich keinerlei Erhöhung des Versicherungsschutzes möglich wäre.

Die Nachversicherungsgarantie ist an bestimmte Ereignisse geknüpft:

  • Eheschließung
  • der Geburt oder der Adoption eines Kindes
  • erstmaliger Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit nach der Ausbildung
  • Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit
  • Erwerb von Immobilieneigentum

Manche Versicherungsgesellschaften erweitern die Nachversicherungsgarantie speziell dann, wenn es sich um eine kombinierte Versicherung handelt, die neben der Berufsunfähigkeitsrente auch einen Todesfallschutz bietet.

Ereignisse, die bei kombinierten Verträgen zu einer Erweiterung führen:

  • bei Überschreiten der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung;
  • bei Befreiung von der Versicherungspflicht als selbständiger Handwerker und
  • bei Tod eines der Versicherten bei einer Versicherung auf verbundene Leben.

Auch wenn die Nachversicherungsgarantie eine Gesundheitsprüfung ausschließt, ist sie dennoch an drei bestimmte Bedingungen geknüpft.

Drei Bedingungen für die Gewährung einer Nachversicherungsgarantie:

  • Die Anpassung des Versicherungsschutzes muss innerhalb von sechs Monaten nach Eintritt des jeweiligen Ereignisses erfolgen.
  • Das erreichte Lebensalter darf 50 Jahre nicht übersteigen.
  • Die jährliche Berufsunfähigkeitsrente aller Verträge darf 30.000 € nicht übersteigen.

Hinweis
Technisch gesehen erfolgt bei Ausübung der Nachversicherungsgarantie der Abschluss einer weiteren Berufsunfähigkeitsversicherung, die auch mit einer Dynamik ausgestattet werden kann, selbst wenn der ursprüngliche Vertrag keine planmäßige Erhöhung von Leistung und Beitrag vorsah.

 

Höhe Berufsunfähigkeitsrente

Berufsunfähigkeitsrente: Wie wird die richtige Höhe ermittelt?

Wie kann ich meinen konkreten Versorgungsbedarf für die Wahl der richtigen Höhe meiner Berufsunfähigkeitsrente ermitteln?

Um eine bestehende Versorgungslücke zu ermitteln, müssen Sie zunächst eventuell bestehende Ansprüche kennen, die Sie aus der gesetzlichen Rentenversicherung haben.

Aus der gesetzlichen Rentenversicherung können diese Ansprüche resultieren:

  • Wenn Sie vor dem 02.01.1961 geboren sind, dann können Sie eine Berufsunfähigkeitsrente erhalten. Die Rentenhöhe beträgt ca. zwei Drittel der gesetzlichen Altersrente. Liegt Erwerbsunfähigkeit vor, dann beträgt die Rentenzahlung die volle Höhe der Altersrente.
  • Sind Sie nach dem 02.01.1961 geboren, dann haben Sie Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente. Je nach Restleistungsvermögen erhalten Betroffene entweder die halbe oder die volle Erwerbsminderungsrente. Die Höhe der vollen Erwerbsminderungsrente liegt bei ca. 40 % des letzten Bruttoeinkommens.

Versorgungslücke ausgleichen

Die Differenz zwischen Ihrem aktuellen Nettoeinkommen und den Ansprüchen aus der gesetzlichen Rentenversicherung bildet die Versorgungslücke. Die private Berufsunfähigkeitsrente sollte die Versorgungslücke schliessen.

Beispiel: Sie verdienen monatlich 2.800 € netto. Die Höhe der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente beträgt laut Ihrer letzten Renteninformation 800 €, aus einer betrieblichen Vorsorge bekämen Sie 250 €. Notwendig wäre in diesem Fall eine private Berufsunfähigkeitsrente in Höhe von 1.750 € im Monat. ( 2.800 € – 800 € – 250 € = 1.750 € )

Nur dadurch können Sie sicherstellen, dass Sie keine finanziellen Einbußen hinnehmen müssen, wenn Sie berufsunfähig werden, und Ihren gewohnten Lebensstandard aufrechterhalten können.

Freiberufler und Selbständige können durch eine Mitgliedschaft in einem Versorgungswerk einen Verlust der Erwerbsfähigkeit absichern oder sich für eine private Absicherung entscheiden.

Um die Kosten der Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschätzen, können Sie für ein erste Gefühl auch unseren BU Rechner nutzen. Die Kosten hier sind Schätzwerte, da bei einer solchen Versicherung viele individuelle Faktoren einen Einfluss haben und nicht alle abgefragt werden können.