Arbeitsunfähigkeit – Berufsunfähigkeit wird zur Volkskrankheit
Eine Arbeitsunfähigkeit bzw. Berufsunfähigkeit kann einen Menschen jederzeit treffen. Wenn Sie durch Krankheit oder Unfall Ihrem Job längerfristig oder gar nicht mehr nachgehen können, ist eine finanzielle Vorsorge wichtig.Sind Sie zu mindestens 50 Prozent außer Stande, Ihren zuletzt praktizierten Beruf auszuüben, erhalten Sie eine private monatliche Berufsunfähigkeitsrente, mit der Sie Ihren Lebensstandard gut sichern können. Das kann die gesetzliche Vorsorge heute nicht mehr alleine schaffen.
Aus diesem Grund rät nicht nur die renommierte Stiftung Warentest, sondern auch der Bund der Versicherten e.V. zu einer Versicherung gegen Arbeitsunfähigkeit. Die Erwerbstätigen kommen dieser Empfehlung bisher nur teilweise nach: Nur jeder fünfte Deutsche hat aktuell eine private Berufsunfähigkeitsversicherung unterzeichnet. Auch bei den Berufstätigen sind es bislang nur 57 %.
Wieso finanzielle Absicherung gegen Arbeitsunfähigkeit?
- staatliche Hilfe reicht heute nicht mehr aus
- ohne zusätzliche private Absicherung droht der soziale Abstieg
- Jeder vierte Berufstätige wird im Laufe seines Lebens berufsunfähig – Tendenz steigend
Bund der Versicherten: Schutz gegen Berufsunfähigkeit so früh wie möglich sichern
Mit 53.000 Mitgliedern ist der Bund der Versicherten die größte unabhängige und gemeinnützige Verbraucherschutzorganisation für Versicherte in unserem Land. Da die Beiträge bei steigendem Alter und schlechterer Gesundheit erheblich teurer werden, rät der Bund der Versicherten bei einer guten Fitness einen frühestmöglichen Abschluss einer Arbeitsunfähigkeitsversicherung. Ein guter Zeitpunkt stellt etwa der Beginn einer Ausbildung oder eines Studiums dar. Wenn Sie schon als Schüler einen Beruf mit starker körperlicher Arbeit anpeilen, fällt die Police zur Schulzeit noch günstiger aus. Für die Zukunft sollten in jedem Fall mindestens 1.000 Euro Rente pro Monat abgesichert werden. Wenns finanziell möglich ist, sind 1500 oder sogar 2000 Euro noch besser.
Männer sorgen häufiger privat vor als Frauen
So früh machen sich allerdings die wenigsten Deutschen Gedanken. Selbst, wer schon einen Beruf ausübt, geht oft das Risiko einer vorzeitigen Rente und damit einhergehenden möglichen Armut ein. Das ergab eine Untersuchung des F.A.Z.-Instituts im Auftrag der Gothaer aus dem Februar 2012.
Darüber hinaus stellte das F.A.Z.-Institut fest, dass der finanzielle Ausgleich durch die Versicherungsleistung mit 73 % Zustimmung der wichtigste Aspekt beim Abschluss einer Arbeitsunfähigkeitsversicherung ist. Eine umkomplizierte Zahlung im Fall der Fälle halten 71 % für relevant. Wichtiger als der Schutz für die eigene Familie (61 %) ist vielen die persönliche Absicherung (67 %). Die Leistungen zählen also offenbar mehr als günstige Beiträge, die nur zu 61 % als wichtig empfunden wurden.
Mehr als die Hälfte der Deutschen hält Arbeitsunfähigkeits-Versicherung für zu teuer
Anfangs wurden schon einige Gründe aufgelistet, die für eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung sprechen. Doch es gibt auch Faktoren, die viele Verbraucher davon abhalten, eine Police zu unterzeichen. Bei einer Befragung durch Infratest TNS im Auftrag der Continentale Lebensversicherung AG im Jahr 2011 stimmte jeweils mehr als die Hälfte zu, dass die Versicherung zu teuer ist (54 %) sowie dass sie das Geld in andere Sachen investieren (52 %). Außerdem sehen sich 41 % entweder schon durch Partner und Familie abgesichert oder bereits zu alt oder zu jung. Dass der Staat schon ausreichend für ihn sorgt, glaubt nur noch jeder Fünfte.[table “1” not found /]
Ein deutlich niedriges Risiko einer Berufsunfähigkeit von unter 10 Prozent haben folgende Berufsgruppen
Aber auch für diese Berufsgruppen ist eine Absicherung sinnvoll, da Ausnahmen ja bekanntermaßen die Regel bestätigen. Alle Statistik hilft Ihnen im Krankheitsfall nichts. Personen aus einer niedrigen Risikogruppe zahlen zudem deutlich weniger als der Durchschnitt.
Psychische Erkrankungen häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit
Nach einer Untersuchung von Morgen & Morgen aus dem Jahr 2014 sind psychische Erkrankungen mit 31,55 % mit Abstand der häufigste Grund für einen vorzeitigen Austritt aus dem Berufsleben. Erkrankungen des Bewegungsapparats (21,17 %) sowie Krebserkrankungen Nur jeder Zehnte (9,41 %) wird durch einen Unfall arbeitsunfähig. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind zu 7,76 % Ursache einer Arbeitsunfähigkeit, andere Krankheiten wie Verletzungen, Vergiftungen oder Infektionskrankheiten sind nur in den seltensten Fällen für das Ende der beruflichen Karriere verwantwortlich.
Gregor Zmuda studierte Betriebswirtschaftslehre an der Justus-Liebig Universität in Gießen und schloß sein Studium als Diplom Kaufmann 2008 ab. Seit dem Wirtschaftsstudium beschäftigte er sich sehr intensiv mit Finanzen und gründete 2014 das Berufsunfähigkeitsportal. Daneben betreibt er weitere Fachportale aus dem Bereich Finanzen & Versicherungen und klärt Verbraucher objektiv über verschiedene Vor- und Nachteile jeweiliger Produkte auf.