In der Berufsunfähigkeitsversicherung könnten 2022 die Beiträge für Neuverträge höher ausfallen. Der Grund dafür ist die Absenkung des Höchstrechnungszinses in der Lebensversicherung. Die meisten Anbieter erwarten Beitragserhöhungen bis zu zehn Prozent.
Wer 2022 eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, muss mit höheren Beiträgen rechnen. Aufgrund der Absenkung des gesetzlich festgelegten Höchstrechnungszinses in der Lebensversicherung von ursprünglich 0,9 Prozent auf 0,25 Prozent könnten die Beiträge für Neuverträge in der Berufsunfähigkeitsversicherung um bis zu zehn Prozent steigen. Der Aufbau von Rücklagen für den Leistungsfall wird dadurch erschwert. Eine Ausnahme bildet Zurich. Hier bleiben die Beiträge für Neuverträge nicht nur stabil, sondern sie werden sogar gesenkt.
Aufbau eines Finanzpolsters für die Berufsunfähigkeit
Versicherer müssen für den Fall einer Berufsunfähigkeit ein Finanzpolster aufbauen, das die Höhe der voraussichtlichen Leistungen hat. Vereinfacht wird dieser Kapitalstock mit dem gesetzlich festgelegten Höchstrechnungszins verzinst. Ist die Verzinsung niedrig, müssen zur Bildung der Rücklagen entsprechend höhere Beiträge erhoben werden. Der Höchstrechnungszins soll dafür sorgen, dass die Versicherer die Beiträge hoch genug ansetzen, um den Zusagen an ihre Kunden nachkommen zu können. Die Versicherer können auf die Absenkung des Höchstrechnungszinses nicht nur mit höheren Beiträgen reagieren. Weitere Möglichkeiten sind Anpassungen bei der Berufseinordnung und verminderte Leistungen bei Neutarifen.
Zurich mit Preissenkung in der Berufsunfähigkeitsversicherung
Eine Ausnahme in der Berufsunfähigkeitsversicherung macht Zurich. Eine Überprüfung der Risikoklassenbewertungen und der Preisbildung erlaubt eine Beitragssenkung, vor allem bei kaufmännischen Berufen. Mit einer Nettobeitragsgarantie bis 2025 gewährt Zurich sogar Planungssicherheit für die Versicherten. Für die nächsten drei Jahre bietet Zurich eine Preisgarantie, ähnlich, wie sie bei Strom- und Gasanbietern praktiziert wird.
Zurich mit attraktiven Zusatzleistungen
Zurich zeichnet sich durch finanzielle Stärke und attraktive Leistungsmerkmale aus. Professionelle Assistance-Leistungen werden bereits seit 30 Jahren angeboten. Zurich verfügt über einen hauseigenen Unterstützungsservice mit Leistungsvollmacht. Die Bearbeitungszeiten sind damit kürzer als im Marktdurchschnitt. Im Leistungsfall der Berufsunfähigkeitsversicherung können Kunden der Zurich auf Wunsch beim Kooperationspartner ReIntra einen kostenfreien Service in Anspruch nehmen. Kunden erhalten über ReIntra Unterstützung bei der Kommunikation mit Behörden und Versicherern sowie bei der Suche nach einer geeigneten Fachklinik und Behandlung. Dieser Mehrwert wird von Zurich mit einer Kostenbeteiligung bis zum Sechsfachen der vereinbarten Berufsunfähigkeitsrente geboten.
Prämienanstieg insbesondere bei Bruttobeiträgen
Von den Prämienanstiegen bei den Neuverträgen in der Berufsunfähigkeitsversicherung sind vor allem die Bruttobeiträge betroffen. Der Bruttobeitrag gibt stark vereinfacht an, wie hoch die Prämie während der Vertragslaufzeit vom Versicherer maximal angehoben werden darf. Vom Versicherer erwirtschaftete Überschüsse reduzieren die Beiträge. Solche Überschüsse können durch Einsparungen bei den Verwaltungskosten oder durch Investments des Versicherers entstehen. Der Nettobeitrag wird von den Versicherungen meistens niedrig angesetzt, um Neukunden mit niedrigen Prämien zu locken. Er wird vom Kunden zumeist ab Vertragsbeginn gezahlt. Dieser günstige Beitrag ist jedoch nicht dauerhaft garantiert. Ein Niedrigzins-Umfeld oder eine ungünstige Entwicklung der Überschüsse können zu einem Prämienanstieg bis zur Höhe des Bruttobeitrags führen.
Quellen:
https://www.cash-online.de/versicherungen/2021/berufsunfaehigkeitsversicherung-hoehere-beitraege-fuer-2022-erwartet-nicht-bei-zurich-zurich-senkt-gegen-den-trend-die-praemien-2/581897
https://www.versicherungsbote.de/id/4903590/Berufsunfaehigkeitsversicherung-Hoehere-Beitraege-2022-erwartet/
https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/praemiensprung-ab-2022-lohnt-sich-der-abschluss-einer-bu-versicherung-831893.html
Gregor Zmuda studierte Betriebswirtschaftslehre an der Justus-Liebig Universität in Gießen und schloß sein Studium als Diplom Kaufmann 2008 ab. Seit dem Wirtschaftsstudium beschäftigte er sich sehr intensiv mit Finanzen und gründete 2014 das Berufsunfähigkeitsportal. Daneben betreibt er weitere Fachportale aus dem Bereich Finanzen & Versicherungen und klärt Verbraucher objektiv über verschiedene Vor- und Nachteile jeweiliger Produkte auf.